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Warum du Persönlichkeit zeigen musst – auch in deinen Texten
Weißt du, worauf Unternehmen bei Bewerber:innen am meisten achten?
Fachliche Qualifikation? Abschlüsse? Noten? Berufliche Erfahrungen? Fremdsprachenkenntnisse?
Hm, naja… Tatsächlich tauchen solche Hard Skills in einer Studie von Stepstone weiter hinten auf.
Ganz vorne steht mit 68%: die Persönlichkeit!
Warum? Weil man Sprachen lernen kann. Eine Persönlichkeit und bestimmte Wertvorstellungen dagegen hat man. Und die passen halt zum Unternehmen – oder nicht.
Auch beim Texten hängt vieles von deiner Persönlichkeit ab. Mit einer unverwechselbaren Markenstimme kannst du deine Leser:innen überzeugen, denn:
- Du hebst dich dadurch von der Konkurrenz ab. Die kann ein ähnliches oder dasselbe Produkt anbieten – aber nicht das, was dich ausmacht. Ginge es nur um ein absolut einzigartiges Angebot, hätte ich nicht Texterin werden brauchen – davon tummeln sich online ja schon mehr als Plastik im Meer. Ich überzeuge meine Kund:innen vielmehr von mir. Sie entscheiden nicht, was sie wollen, sondern von wem!
- Du weckst Emotionen. Und nur damit erreichst du deine Leser:innen. Sie müssen also merken, dass da mit ihnen ein sympathischer Mensch spricht. 🤗
So weit, so gut – jetzt kommt die interessante Frage…
Wie bekommst du mehr Persönlichkeit in deine Texte?
Hier liste ich 7 hilfreiche Zutaten für Texte mit Persönlichkeit auf.
Aber Achtung: Das ist kein Kochrezept, das du von Schritt 1 bis 7 stumpf nachkochen musst – et voilà! Es kann auch gutgehen, wenn du die ein oder andere Zutat erst mal weglässt. Gleichzeitig erhebe ich keinen Anspruch auf Vollständigkeit. 😉
Zutat #1: Mut
In meinem Artikel zu zielgruppenorientiertem Marketing habe ich von der Angst gesprochen, dass man mit einem spezifischen Angebot Leute abschrecken könnte. Das gilt natürlich auch, wenn du deine Persönlichkeit zeigst.
Aber es gilt genauso: Das macht nichts – im Gegenteil! Es ist sogar gut, Leute abzuschrecken. Nämlich die, die gar nicht zu dir passen.
Wenn du dich traust, jemand zu sein – mit Vorlieben, Abneigungen, Macken – hältst du dir von vornherein schreckliche Kund:innen vom Leib.
Dafür werden dich deine Traumkund:innen kennen und lieben lernen! Sie wollen dann zu deiner Community wirklich dazugehören – und dein Angebot zu dem Preis kaufen, den du bestimmst. Wie deine Freund:innen lieben sie dich dafür, dass du genau so bist, wie du bist. ❤️
👉 Merke: Nur wenn dich keiner kennt, lehnt dich auch keiner ab. Aber wenn dich keiner kennt, kauft auch keiner bei dir.
Also trau dich und schaffe…
Zutat #2: Klarheit
Wer bist du eigentlich? Oder: Wer willst du sein?
Das musst du natürlich für dich beantworten können, bevor du es deinen Leser:innen zeigst. Ein sarkastische Rebellin? Eine ruhige Lehrerin? Ein großer Bruder, der sich ein bisschen mehr traut als der Leser?
Entwirf neben einer Buyer Persona also auch eine Writer Persona, die genau zu dir und deiner Marke passt.
Wenn du ein kleineres oder Ein-Personen-Unternehmen führst, kannst das einfach du selbst sein. Bei einem größeren Unternehmen, in dem vielleicht mehrere Leute texten, könnt ihr euch aber auch eine passende (!) Writer Persona ausdenken.
Wichtig ist: Konsistenz. Entscheidest du dich für eine Writer Persona, musst du das durchziehen wie einen Joint. Wenn du in deinen Texten (oder sogar innerhalb eines Textes!) zwischen hochseriösem Steuerberater und hipper Teenagerin springst, verwirrt das die Gefühle deiner Leser:innen – und sie verlieren das Vertrauen. Ein unzuverlässiger Autor wirkt nur in fiktionalen Texten interessant!
Um eine Writer Persona zu finden, frage dich z. B.: Wie alt ist diese Person? Wo wohnt sie? Welches Geschlecht hat sie? Welche Hobbys, Vorlieben, Stärken, Schwächen, politischen Ansichten? Was ist ihr Lieblingsbuch / -film / -essen / -sänger? Welche Wörter liebt und hasst sie?
Apropos geliebte und verhasste Wörter…
Zutat #3: Die passende Tonalität
Auch mit deiner Tonalität kannst du super deine Persönlichkeit zeigen! Hier ein paar Denkanstöße:
- Schreib so, wie du sprichst! Versteck dich nicht hinter schaurigen Schachtelsätzen oder gestelztem Geschwafel, bei dem dir selbst das Mittagessen hochkommt. Streiche Wörter, die du nicht magst. Überlege dir, ob du deine Kund:innen lieber siezt oder duzt.
- Egal ob „du“ oder „Sie“: Sprich die Leser:innen direkt an! Nur so stellst du einen guten Draht her.
- Weg mit Floskeln, die jede:r einfach copy-pasten kann!
- Definiere deine Traum-Tonalität in drei Adjektiven (z. B. „modern, charmant, humorvoll“). Grenze sie gerne weiter ein (z. B. „humorvoll, aber nicht unseriös“).
- Sammle dann Wörter, die du gerne benutzt und zu dir / deiner Marke passen. Wenn du als 63-jähriger Steuerberater das Wort „cringe“ verwendest, kann es schnell „cringe“ klingen. 🙉 (Davon abgesehen eignen sich auch eher positive Wörter, die gute Gefühle auslösen. Und dynamische Verben sagen mehr als 1000 Adjektive. Was willst du tun? Inspirieren? Rebellieren?)
- Sprich die Sprache deiner Kund:innen. Lies in E-Mails, Foren etc., wie sie sich ausdrücken und ihr Problem beschreiben.
- Mach dir davon ausgehend die emotionalen Benefits klar: Wie möchte deine Community sich fühlen? Wie schaffst genau DU das? Und nimm sie in dein Corporate Wording auf.
Jetzt weißt du, wie du sprichst – aber worüber? Hier ein paar Ideen…
Zutat #4: Deine Haltung
Sprich über deine Werte. Zeige, wofür du und dein Unternehmen steht.
Und zwar authentisch! Wenn Elon Musk privat einen uralten Diesel-Traktor fährt, sinkt die Glaubwürdigkeit von Tesla schneller als die Einschaltquoten von Wetten, dass…? unter Markus Lanz.
Du kannst auch mal einen Kommentar oder ein Plädoyer zu einem aktuellen Thema schreiben. Oder so richtig ranten. 😀 Damit machst du dir wahrscheinlich auch Feinde – aber deine Fans finden dich noch cooler.
Zutat #5: Dein „Warum“
Warum tust du überhaupt, was du tust? Wie sieht deine Vision aus?
Teile das deiner Zielgruppe mit! Im Idealfall kann sie sich damit identifizieren oder dich sogar bewundern. 😍
Zutat #6: Dein Alleinstellungsmerkmal
Klar: deine Persönlichkeit = dein Alleinstellungsmerkmal.
Aber was genau unterscheidet dich von anderen? Heißt du Daniel Düsentrieb und hast etwas Eigenes erfunden oder kreiert? Oder was macht die Zusammenarbeit mit dir besonders?
Nimm deine Leser:innen doch mal mit hinter die Kulissen und zeige ihnen, wie du arbeitest! Das schafft Transparenz, Vertrauen – und eben Einzigartigkeit.
Mit einem Wiedererkennungswert bleibst du auch positiv im Gedächtnis.
Bei einem Workshop für erfolgreiche Vorstellungsgespräche hat der Coach mal sinngemäß gesagt: Ihr müsst es schaffen, dass die Recruiter sich beim erneuten Durchgehen der Unterlagen an das Gespräch mit euch erinnern: „Ach, das war doch die, die…“. Wie kannst du diese drei Punkte ausfüllen?
Eine Möglichkeit:
Zutat #7: Deine Story
Deine Geschichte kann berühren – und keiner klauen.
Sie ist der Gipfel des unique content.
Du kannst sie natürlich auf deiner Über-mich-Seite oder in deinem Blog erzählen – aber auch kleinere Anekdoten in alle möglichen Marketingtexte einstreuen.
Besonders beliebt und überzeugend: Transformationen. (Beispiel: Wie ich von der Unternehmensberaterin mit Burnout zum Life Coach wurde)
Weil Storytelling in emotionalen Marketingtexten ein absoluter Renner bleibt, kommt als nächstes ein ganzer Artikel darüber. 😉
Jetzt du!
Ich habe dir 7 Zutaten für ein Erfolgsrezept gezeigt – jetzt darfst du dir deine persönliche (haha) Mischung zusammenstellen.
Was ist deine Lieblingszutat für Texte mit Persönlichkeit? Erzähl mir in den Kommentaren davon! Ich freue mich auch auf neue Ideen. 🙃
3 Antworten zu “7 Zutaten für Texte mit Persönlichkeit”
[…] meinem letzten Blog-Artikel habe ich dir das Storytelling als eine von 7 Zutaten für Texte mit Persönlichkeit empfohlen. Es verdient aber mehr Aufmerksamkeit als ein Katzenvideo – mindestens einen eigenen […]
[…] Zeig deine Persönlichkeit (oder die deiner Marke). Menschen lassen sich von Menschen berühren. So schaffst du es auch, einzigartig zu texten. […]
[…] musst du darauf achten, dass die Schippe Humor noch zu deiner Persönlichkeit oder Markenstimme passt. Halte dich fern von aufgesetzten Grimassen und peinlichen Clownereien. Du sollst dich immer […]