Dein Produkt / deine Dienstleistung ist klasse – aber du könntest mehr Menschen damit erreichen? Prima, Google hat dich zurecht hierher geführt! 😄
In diesem Artikel zeige ich dir, wie du mit deinem Marketing Emotionen weckst – und es schaffst, dass deine Leser:innen sich auf alle deine Angebote stürzen wie Fruchtfliegen auf Kirschstreusel. Und zwar ganz egal, ob du wirklich heißen Scheiß verkaufst oder Seifenspender.
Damit du keine schnarchige Vorlesung ertragen musst, gibt es auch Beispiele und Übungen, bei denen du gefragt bist. 🤓
Inhalt
Emotionale Marketingtexte – Part 1: Die Kundenbrille aufsetzen
Klar: Du willst deine Leistungen verkaufen. Die kennst du schließlich wie deine beste Freundin, findest sie genauso toll – und verwendest noch mehr Zeit und Nerven darauf. Logisch, dass du der Welt da draußen davon erzählen willst.
Aber (Achtung, jetzt könnte es wehtun): Die Welt da draußen juckt es wenig, dass es deinen Seifenspender in 24 Farben gibt. Die Welt da draußen will wissen, was sie davon hat!
Deshalb musst du aufhören, um dich selbst zu kreisen wie ein besoffener Zwergplanet.
Frage dich nicht: Was habe ich zu bieten? Was kann mein Produkt? (Auch wenn das sicher toll ist!)
Frage lieber: Was wollen meine Kund:innen überhaupt? Wie wird meine Leistung ihr Leben positiv verändern?
Sei wie ein:e Taxifahrer:in! Die fragen immer zuerst: „Wohin wollen Sie?“ (Erst danach erzählen sie dir ggf. ihre Lebensgeschichte. 😜)
In deinem Text müssen dein:e Leser:innen die Hauptrolle spielen. Du kennst ihre Probleme, Sorgen oder Wünsche – und hilfst ihnen. Deshalb muss in deinem Text auch ganz oft „du“ oder „Sie“ vorkommen. Und weniger „ich“ oder „wir“.
👉 Schreibe für emotionale Marketingtexte stärker aus der Perspektive deiner Kund:innen statt aus deiner eigenen.
Beispiel
Meine Perspektive
Ich schreibe Texte für Blogs, Webseiten und Newsletter.
Kund:innen-Perspektive
Lass einen Profi die Textarbeit machen – so gewinnst du mehr Kund:innen und Zeit für deinen eigentlichen Job!
Jetzt du!
1. Nimm dir einen eigenen Text vor: Wie oft verwendest du „ich“ / „wir“ im Verhältnis zu „du“ / „Sie“? Bessere nach, bis dein Adressat erkennbar die Hauptfigur spielt!
2. Sieh dir meine Über-mich-Seite an. Klar, die dreht sich auch um mich (daher der Name). Aber sogar hier spreche ich im ersten Abschnitt und danach immer wieder meine Traumkund:innen und ihre Bedürfnisse an.
Emotionale Marketingtexte – Part 2: Fade Features in verlockende Vorteile verwandeln
Wir kaufen emotional und begründen rational.
Daniela Rorig, Texten können (S. 40)
Was haben viele Unternehmer:innen mit 7-Jährigen gemeinsam?
Sie verwechseln F und V.
In dem Fall: Feature und Vorteil.
Ein Feature ist ein Produktmerkmal. Es unterstützt das Verkaufsargument – es hilft uns dabei, unsere Kaufentscheidung rational zu begründen.
Wir kaufen aber tatsächlich emotional.
Was glaubst du, warum ich als 11-Jährige meine Mama angebettelt habe, mir Chucks für 70€ zu kaufen? Weil die hochwertiger und langlebiger waren als andere Turnschuhe? Haha, nö. Die waren sogar schneller verschlissen und das Geld (rational!) null wert. Aber ich habe mich cool damit gefühlt. Zu einer Clique zugehörig. 😎
Das heißt: Diese Schuhe haben mir in dem Moment das richtige Gefühl gegeben. Converse hat mir (bzw. meinen Eltern, danke!) kein Produkt verkauft, sondern ein Gefühl.
Unsere Käufe haben also weniger mit Logik und mehr mit Emotionen zu tun als Der Bachelor.
Was heißt das für dich und dein Marketing?
👉 Bete keine Features und Fakten runter wie ein 90-jähriger Kirchgänger das „Vater unser“. Grabe stattdessen nach den Vorteilen und emotionalen Benefits, um herauszufinden, wie dein Produkt das Leben deiner Kund:innen verbessert. Wie sollen sie sich nach dem Kauf fühlen?
Da gibt es natürlich etliche Möglichkeiten:
- schön
- schlank
- sportlich / fit
- gesund
- glücklich
- klug
- kompetent
- effektiv
- frei
- selbstständig
- selbstbewusst
- beliebt / geliebt
- cool
- bewundert
- mutig
- als Vorbild / gute Eltern / Freund:innen / Eheleute / Kinder
- …
Okay, wow. Und wie findest du jetzt den richtigen emotionalen Benefit? Ganz leicht! Ich zeige dir:
2 Wege, wie du den wahren Benefit aus deinem Produkt rauskitzelst
Weg 1: Die Bayern-Methode (FCB)

So erfolgreich wie der echte FCB! Hier stehen die Buchstaben aber für Feature – Cooler Effekt – Benefit. Du gehst in drei Schritten vor – und verknüpfst fade Fakten mit wichtigen Wünschen deiner Kund:innen:
- Feature: Welche Merkmale hat das Produkt?
- Cooler Effekt: Was macht es dadurch?
- Benefit (jetzt wird‘s emotional!): Wie fühlt sich der/die Kund:in damit?
Wichtig: Kein Gefühlschaos! Beschränke dich auf einen, maximal zwei Benefits. Der / die sollte(n) für mehrere Features und Effekte gelten.
Beispiel: Fitness-Bänder im Dreier-Set
Feature | Cooler Effekt | Benefit |
Universale Widerstandsbänder | Für verschiedenste Übungen geeignet | Ich kann machen, was mir Spaß macht und meiner persönlichen Problemzone den Kampf ansagen. |
3 Widerstandsstufen | Anpassung ans individuelle Level | Ich fühle mich genau richtig gefordert beim Trainieren und komme besser / schneller in Form. |
Leichter Transport | Flexibler Einsatz | Ich fühle mich frei, weil ich trainieren kann, wo ich möchte. Durch die Flexibilität habe ich keine Ausrede (ich brauche kein Fitnessstudio / keinen Sportverein) und erreiche schneller meine Traumfigur. |
Material: Stretchgewebe aus Baumwolle, Futter aus Naturlatex | Rutschfest, stabil, langlebig, freundlich zu Haut und Umwelt | Ich kann mich voll aufs Training konzentrieren und bin effizienter dabei. Ich habe lange Freude an den Bändern. Ich verhalte mich umweltbewusst. |
Merkst du was? Zu allen Features und Effekten passt der Benefit, sich durch effizienteres Training schneller fit und schlank zu fühlen. Klingt logisch: Wahrscheinlich wollen die Kund:innen das auch mehr als „umweltbewusst handeln“, wenn sie nach Fitnessbändern suchen. 😄 Darauf solltest du dich also in dem Fall beim Texten fokussieren!
Weg 2: Die „Ja, und?“-Technik (Nadja Hinz)
Ich nutze sehr gerne die „Ja, und?“-Technik von Nadja Hinz, Texterin aus Köln. Die findest du auch in Nadjas kostenlosem Website-Crashkurs. Hier der passende Auszug:

Also: Bring deine Kundinnen von „Ja, und?“ zu „Ja, Mooooment! Jetzt wird’s interessant… 🤔 “
Jetzt du!
Schnapp dir dein eigenes Produkt – oder, falls du keins hast, denk an ein Küchengerät / deine Lebensversicherung / deine Badeente. „Zu langweilig“ gibt’s nicht! 😉
- Füll eine Tabelle nach der FCB-Methode aus (Feature – Cooler Effekt – Benefit). Findest du einen Benefit, der bei mehreren Features und Effekten passt? Prima – nimm ihn als Kern-Benefit!
- Stell dir vor, du erklärst einem Kind von ca. sieben Jahren das Produkt. Schreibe einen Dialog, bei dem das Kind so lange „Ja, und?“ nölt, bis du zum Kern-Benefit vorgedrungen bist – und es die Klappe hält. 🙃
Poste dein Ergebnis gerne in den Kommentaren!
So – der Benefit ist gefunden und schon wollen deine Leser:innen dich alle heiraten? Naja… Nein. Gefühle sind etwas komplexer, ein emotional überzeugender Text also auch. Jede Zeile muss ins Herz treffen – und zwar galant. 💘
Emotionale Marketingtexte – Part 3: Elegant überzeugende Schreibtechniken nutzen
Schöne Dinge auch schön zu verpacken, kann echt schwer sein. Das merke ich jedes Jahr an Weihnachten oder Geburtstagen. Meine Geschenke kommen zwar von Herzen und sind auch hochwertig – sehen aber nie so aus. 🙈🎁
Auch Emotionen und Eleganz passen auf den ersten Blick weniger zusammen als Donald Trump und Angela Merkel. Fußball-Ultras und heulende Kinder: nur zwei Beispiele dafür, dass Gefühle nicht schön aussehen. 🥴
Das muss man leider auch beim Texten manchmal beobachten. Wenn eine Dessous-Kette ihre raffinierte Nachtwäsche mit „Feel sexy!!!“ an die Kundin bringen will, hat sie immerhin wohl kapiert, um welchen Benefit es bei ihrem Produkt geht. Klingt dann aber eher wie ein Schrei der Verzweiflung oder sogar eine Drohung. Und auf so was stehen die wenigsten Frauen.
Aber du kannst es schaffen, deine Leistungen so elegant emotional zu verpacken, dass das Äußere zum Inhalt passt – und deine Kund:innen „Ja, ich will!“ rufen. 😍
Also leg den Holzhammer weg. Es geht auch natürlich und subtil – so freut dein Publikum sich auch, dass du ihm eigenen Verstand zutraust!
Hier kommen (mit Links zu ganzen Artikeln 😉):
22 weitere Tipps für emotionale Marketingtexte, die galant überzeugen
- Schreib für eine klare Zielgruppe. Beim Lesen entscheiden sich die Leute schneller als auf Tinder, ob das etwas für sie ist. Zeig ihnen, dass du nur sie willst!
- Zeig deine Persönlichkeit (oder die deiner Marke). Menschen lassen sich von Menschen berühren. So schaffst du es auch, einzigartig zu texten.
- Nutze Storytelling: Die Leute lieben Geschichten. Erzähle ihnen eine, die sie bewegt. Geht sogar in nur einem Satz!
- Think positive – und formuliere auch so. Weniger „nein“, „nicht“, „niemand“. Weniger „weniger“.
- Schreib aktiv und lebendig. Streiche statische oder passive Formulierungen wie „werden“ / „sein“ / „haben“ und suche Verben, bei denen jemand wirklich etwas tut.
- Schreib spannend und abwechslungsreich: Lass die Leser:innen zittern, halte sie auf Trab.
- Schreib bildhaft. Nutze Metaphern und Vergleiche, die sich einbrennen wie eine Zigarette auf einer weißen Tischdecke.
- Schreib unterhaltsam (ohne unseriös zu wirken). Kaum etwas schafft mehr Nähe als Humor.
- Schreib einfach. Wenn deine Leser:innen dich verstehen, können sie auch Gefühle entwickeln.
- Kürze reimt sich auf Würze, und was sich reimt, ist gut. Suche immer das kürzeste Wort, den kürzesten Satz (oder nur einen halben), um dein Publikum bei der Stange zu halten.
- Schreib konkret. Deine Community will genau wissen, was für sie drin ist. Rumeiern + mit Floskeln werfen = unsexy.
- Brich ab und zu Regeln. Das finden angeblich manche Frauen an Männern faszinierend – und auch Texte können interessanter klingen, wenn man (sparsam!) mit Grammatikregeln spielt oder sich ein neues Wort ausdenkt.
- Stell deinen Leser:innen gute (!) Fragen. Dann suchen sie nach Antworten – und bleiben emotional dabei.
- Bleib ehrlich und transparent. Zeig den Leuten, wie du arbeitest, veröffentliche eine Fallstudie und glaubwürdige (!) Testimonials. Steh auch zu Nachteilen und Grenzen deines Angebots, nenne Alternativen.
- BELA, AIDA und CO.: Textformeln helfen dir systematisch dabei, deine Leser:innen zu überzeugen.
- Wecke Neugier mit einem attraktiven Teaser.
- Den wichtigsten emotionalen Benefit kannst du galant (!) schon in der Headline vermitteln. Schaffe dazu eine Situation, in der die Leser:innen das entsprechende Gefühl haben wollen. („5 Fitness-Übungen, mit denen du im Bikini bewundernde Blicke auf dich ziehst“)
- Zwischenüberschriften schaffen Struktur und geben deinen Leser:innen Halt. Außerdem wecken oder erhalten sie die Lust aufs Weiterlesen.
- Dein Intro bestimmt über das Schicksal des weiteren Textes (er liest mich, er liest mich nicht…). Hier musst du dein Publikum galant an der Hand nehmen, hinter dich aufs Pferd setzen – und losgaloppieren. 🏇
- Der Schluss muss auch nochmal ordentlich reinknallen – und zum Handeln auffordern.
- Bulletpoints, die Features mit Benefits verbinden, stechen besonders attraktiv aus dem Text hervor. (Ein Beispiel zu den Fitnessbändern von vorhin: „Rutschfestes Material, damit du dich voll aufs Training konzentrieren und schneller deine Traumfigur erreichen kannst!“)
- Bring deine Leser:innen durch anziehende Links und Button-Texte dazu, dir überall hin zu folgen. ↗️
Hast du noch Tipps für unwiderstehliche emotionale Marketingtexte? Dann teile sie in den Kommentaren! Ich lerne gerne dazu und lasse mich zu neuen Artikeln inspirieren. 😉
3 Antworten zu “Die ultimative Anleitung für emotionale Marketingtexte: So überzeugst du deine Leser:innen”
[…] meinem letzten Artikel habe ich dir erklärt, wie du die Kundenbrille aufsetzt und emotionale Benefits aus deinem Angebot rauskitzelst. Du musst wissen: Wohin will deine Zielgruppe eigentlich – und wie bringst du sie dorthin? Wie […]
[…] dir davon ausgehend die emotionalen Benefits klar: Wie möchte deine Community sich fühlen? Wie schaffst genau DU das? Und nimm sie in dein […]
[…] Vielleicht bist du auch etwas „betriebsblind“ oder läufst Gefahr, aus deiner Perspektive zu texten statt aus Kundenperspektive. […]