Content redigieren: in 3 + 1 Schritten bereit zum Veröffentlichen

15.06.2023

Schon der große David Ogilvy wusste:

“Meine Texte sind mittelmäßig, aber meine Überarbeitungen sind spitze.”

Ziemlich erleichternd, dass selbst der Godfather of Copywriting nur mittelmäßig getextet hat, oder?

Erst durch das Redigieren (= Bearbeiten für die Veröffentlichung) wurden seine Werbetexte so genial.

Und was Ogilvy so dermaßen erfolgreich gemacht hat, kann für uns Selbstständige nicht ganz verkehrt sein!

Ich selbst halte vom Redigieren ungefähr so viel wie von der Klimaanlage in meinem Büro unterm Dach:

Sehr viel.

Und das Potenzial, das dahinter steckt, möchte ich auch an dich weitergeben!

Daher erfährst du in diesem Artikel, welche 3 +1 Schritte ich bei meinen Blogartikeln, LinkedIn-Beiträgen, Newslettern und auch Textaufträgen durchgehe, um sie von “so lala” auf “oh là là!” zu bringen.

Warum Redigieren?

Erst mal will ich dir aber noch ein bisschen vorschwärmen, was das Redigieren bringt.

Schließlich investierst du damit nochmal Zeit in deinen Content!

Doch die lohnt sich:

Für einen richtig guten Text, der deine Zielgruppe in den Bann zieht, gibt es einiges zu beachten. Das kannst du gar nicht alles beim ersten Niederschreiben deiner Gedanken berücksichtigen. Das macht auch keinen Spaß – glaub mir.

Indem du dagegen das Überarbeiten vom Texten trennst, gehst du entspannter an den ersten Entwurf ran: Du kannst einfach drauf los schreiben – optimiert wird später. Ciao, Schreibblockade, hallo, Schreibflow!

Die Lesenden werden es dir von Herzen danken, dass du die Rohfassung noch einmal extra für sie optimiert hast. Einen gründlich redigierten Text lesen sie nämlich gerne zu Ende – weil er sie direkt anspricht, klar und verständlich ist, präzise und in sinnvoller Reihenfolge alle wesentlichen (und nur diese!) Infos vermittelt… Kurz: Lust auf mehr ( = dein Angebot) macht.

Okay – und wie funktioniert das?

Was gehört alles zum Redigieren?

Eine Begriffsklärung vorab: Beim Redigieren geht es um weit mehr als ums Korrigieren der Zeichensetzung. (Dann würde ich ja auch “Korrigieren” sagen.)

Es geht um:

  1. Inhalt
  2. Struktur
  3. Sprache

Und zwar in der Reihenfolge. Denn es spart Zeit, erst mal Inhalt und Aufbau festzulegen – bevor du Satzzeichen in Sätzen korrigierst, die dann rausfliegen.

Wie genau ich dabei vorgehe?

0. Text ruhen lassen

Falls du dich gewundert hast, wieso es “3+1 Tipps” heißt:

Weil direkt nach dem Texten und vor den drei wesentlichen Punkten des Redigierens noch was Wichtiges kommt.

Nämlich: Den ersten Text ruhen lassen.

Mindestens 24 Stunden, gerne auch 2-3 Tage.

Wenn ich frischen Pizzateig gemacht habe, nasche ich auch mal ein bisschen davon. Klar.

Aber: Ich mache nicht direkt Pizza draus. Weil er noch aufgehen muss.

Erst am nächsten Tag rolle ich den Teig aus, belege ihn liebevoll und lass ihn im Ofen schön knusprig werden.

Für köstlichen Content empfehle ich das Gleiche.

Warum?

Weil du mit frischem Blick rangehst.

So neutral, wie es bei deinem eigenen Text geht.

Du kannst dir den Text dann auch ausdrucken oder ihn an einem anderen Ort lesen. Oder wie Reich-Ranicki sprechen. Was immer dir hilft, um die nötige Distanz aufzubauen.

Dann kannst du weitermachen mit Schritt 1:

1. Inhalt redigieren

Zum inhaltlichen Überarbeiten gehören für mich mindestens diese Punkte:

  • Faktencheck: Stimmen alle Namen, Zahlen, Zitate, Links…?
  • Sinn: Liest sich das von vorne bis hinten alles schlüssig? Passen z. B. auch Inhalt und Überschrift zusammen?
  • Verständnis: Beantwortet der Text (eine) brennende Frage(n) der Zielgruppe zu dem Thema? Gibt es erläuternde Beispiele?
  • Überflüssige Aussagen streichen: Wiederhole ich mich irgendwo? Schneide ich etwas an, das nicht zum Thema/Ziel beiträgt? Wann schweife ich beim Lesen selbst ab?

2. Struktur redigieren

Ist der Inhalt geklärt, kann es mit formalen und strukturellen Fragen weitergehen:

  • Gibt es eine (und nur eine H1-)Headline?
  • Gibt es ggf. Zwischenüberschriften, um auch einen längeren Text gut lesbar zu machen? Und Übergänge zwischen den Abschnitten?
  • Zieht ein spannendes Intro die Lesenden in den Hauptteil?
  • Führt sie hier ein roter Faden durch, bauen die Sätze und Absätze sinnvoll aufeinander auf?
  • Fasst ein kurzes Fazit die Kernbotschaft zusammen?
  • Folgt ein Call-to-Action, der der Person einen Impuls gibt, was sie als Nächstes tun kann?
  • Lockern Absätze, Listen, Weißräume, Bilder, Emojis den Text auf?
  • Sind wichtige Schlagwörter fett/kursiv hervorgehoben?
  • Ist alles einheitlich formatiert? (Schriftgröße, Zeilenabstand, Silbentrennung, Sonderzeichen…)

Wenn du das erledigt hast, kommt die Krönung:

3. Sprache redigieren

Für mich als Texterin natürlich besonders wichtig!

Tatsächlich gibt es im stilistischen Bereich vieles, was du optimieren kannst:

  • klare und präzise Sprache: Phrasen und Füllwörter (die den Text unnötig aufblähen) streichen, ebenso Fremdwörter und Fachbegriffe (damit dein Publikum dich auch versteht)
  • Verbalstil statt Nominalstil (“Ich texte deine Blogartikel” statt “Bei mir findest du Unterstützung bei der Erstellung deiner Blogartikel”)
  • Aktiv statt Passiv
  • Indikativ statt Konjunktiv
  • dynamische Verben statt Hilfsverben (können, müssen, sollen, dürfen)
  • Fokus auf deinem Publikum: mehr “du”/”Sie” als “ich”/”wir” (um die Leute wirklich anzusprechen), Lösung und Nutzen statt Produkt/Dienstleistung und Features kommunizieren (damit die Bedürfnisse der Zielgruppe im Mittelpunkt stehen)
  • positive Formulierungen (z. B. doppelte Verneinungen löschen, aber auch allgemein negative Formulierungen)
  • bildhafte Sprache: Metaphern und Vergleiche erfinden, die kreativ und konkret sind (und die du noch nicht drölfzigtausend Mal gelesen hast)
  • längere durch kürzere Wörter ersetzen
  • mehr von deiner Persönlichkeit einbringen: Wer bist du, wie klingst du, wofür stehst du? (Sorgt für: Einzigartigkeit, Sympathie, Vertrauen.)
  • an der ein oder anderen Stelle mit Humor würzen (auch das schafft Nähe und macht Texte kurzweilig)
  • wenn du genderst: auf ein Sonderzeichen festlegen bzw. auch neutrale Formulierungen einstreuen
  • Grammatik, Zeichensetzung und Rechtschreibung prüfen

Zu vielen dieser Punkte (s. Unterstreichungen) habe ich eigene Blogartikel geschrieben – lies dich gerne weiter durch.

Auch in meinem Text-Crashkurs findest du vertiefende Erklärungen und Übungen dazu – hier kannst du ihn dir kostenlos herunterladen.

Mein Fazit zum Redigieren

Ja, fürs Redigieren deiner Blogartikel, Postings etc. brauchst du nochmal etwas Zeit – und besonders Hirnschmalz.

Ich finde, das lohnt sich:

Denn du optimierst zum Einen deinen Content für dein Publikum. Die Leute können deutlich mehr von deinem Wissen und deinen Inspirationen mitnehmen. Das Ergebnis: Sie haben das Gefühl, dass du ihnen richtig hochwertige Inhalte lieferst – und wollen mit größerer Wahrscheinlichkeit mehr davon.

Zum Anderen gehst du mit mehr Leichtigkeit an deine Texte, weil du weißt: Du kannst erst mal schreiben. Überarbeitet wird später. ;)

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